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Presse
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I Stadtkind, 08/2011
I Lister Nachrichten 07/2011
I Lebensart, 10/11 2010
I Lebensart, 10/11 2009
I HAZ, NP, 11/ 2008
I Lebensart, 10/11 2008
I Ginkgo, 05/06 2008
I Lebensart, 11/ 2007
I Ginkgo, 03/04 2007
I HAZ, NP, 02/ 2007
I
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Stadtkind
Hannovermagazin
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Ausgabe August 2011
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Abschied BESTATTUNGEN
"neu in der Stadt"
Ein intensiv erlebter und aktiv gestalteter Abschied bietet den Dagebliebenen Raum und Energie, um das eigene Leben zurückzugewinnen. Außer den üblichen Dienstleistungen eines Bestattungsinstituts und telefonischer Erreichbarkeit rund um die Uhr bietet das Institut "Abschied Bestattungen / Kerstin Wockenfuß" individuelle Beratung und Begleitung im Todesfall. So gilt es in jedem Einzelfall, gemeinsam Ideen zu entwickeln, um beispielsweise die Tauerfeier im eigenen Garten auszurichten.
Ab sofort hat das Unternehmen in der Jakobistraße 33 seinen Sitz.
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www.stadtkind-hannover.de |
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Lister Nachrichten
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Ausgabe vom 15. Juli 2011
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Bedenkt, den eigenen Tod
den stirbt man nur,
doch mit dem Tod der Anderen
muss man leben.
(Mascha Kaléko)
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Abschied BESTATTUNGEN
Individuelle Beratung und Begleitung
von Kerstin
Wockenfuß
Wenn der Verlust nahe stehender Menschen zu beklagen ist, brauchen die Trauernden einfühlsame Begleitung, praktische Hilfestellung und Unterstützung bei der Abschiednahme, Trauerfeier und Beerdigung. Abschied BESTATTUNGEN legt neben den Dienstleistungen eines Bestattungsinstitutes, wie der Überführung der Verstorbenen, dem Versorgen der Toten, dem Einbetten in den Sarg und der Organisation der Beerdigung, besonderen Wert auf einen individuell gestalteten Abschied. Menschen geben ihrem Leben eine ganz persönliche Gestalt, und auch im Abschied vom irdischen Dasein darf ihre Individualität gewürdigt und gewahrt werden. Konkret kann das bedeuten: es wird eine/r Verstorbene/r aufgebahrt, es wird Totenwache gehalten, jemand wird zur Abschiednahme nach Hause geholt, persönliche Sargbeigaben werden ausgesucht, der Sarg bzw. die Urne wird bemalt, die Trauerfeier wird im eigenen Garten durchgeführt, die Einäscherung wird begleitet, um nur einige Beispiele zu nennen. Gemeinsam mit den Angehörigen (und damit sind auch nahe Freunde gemeint) entwickeln wir Formen der Abschiednahme, die den Verstorbenen entsprechen und den trauernden Menschen hilfreich sind. Ein intensiv erlebter und aktiv gestalteter Abschied bietet den Dagebliebenen Raum, der Realität des Todes zu begegnen, und daraus Kraft und Energie für das eigene Leben zurückzugewinnen.
Wir sind zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch an Wochenenden telefonisch erreichbar. Wenn Sie Fragen oder Gesprächsbedarf haben, besuchen Sie uns gerne in der Jakobistr. 33, am besten mit vorheriger Terminabsprache. Auch Hausbesuche können Sie mit uns vereinbaren.
Zum Thema „Rituale in der Trauer“ findet eine Veranstaltung, gemeinsam mit der Trauerbegleiterin Dorothee Karle, am Freitag, den 19.8.2011 um 18.00 Uhr im Balance Institut, Alexanderstr. 3a, 30159 Hannover statt.
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www.huempel.de |
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LebensARTDas Magazin für Lebenskunst |
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Ausgabe Oktober/ November 2010
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Den Abschied gestalten
Über den Umgang mit Verstorbenen
von Kerstin Wockenfuß
Seit ca. sechs Jahren arbeite ich als Bestatterin, oft werde ich gefragt, was diese Tätigkeit beinhaltet. Genauso, wie vielen Menschen dieser Beruf fremd ist, haben sie wenig oder gar keine Erfahrung im Umgang mit Toten. Das erging mir in der Vergangenheit übrigens nicht anders. Als meine Oma oder meine Freundin verstarben, war ich zwar am Sterbebett, aber als Tote sah ich sie nicht.
Die Kultur, Tote gemeinsam zu waschen, anzuziehen, aufzubahren, Totenwache zu halten, Sargbeigaben mitzugeben, den Sarg anzumalen, die Urne zu gestalten und Ähnliches kannte ich nicht aus eigener Erfahrung. Dieses und vieles Andere lernte ich in Praxiseinsätzen von verschiedenen Bestatterinnen, um es dann in meinem eigenen Betrieb umzusetzen.
Meistens rufen mich Menschen an, nachdem jemand gestorben ist, oft wird der Kontakt aufgenommen, wenn jemand im Sterben liegt, selten sind es die schwerkranken Menschen selber, die mit mir sprechen möchten. Die letztgenannte Situation ist eine ganz besondere. Ich finde es wunderbar, wenn diejenigen, die wissen, dass der Tod sehr nah ist, sich selber entscheiden, was nach ihrem Tod geschehen soll und wir darüber sprechen können. Dies sind Situationen, die viel Kraft kosten, sehr viel Nähe bedeuten und von besonderer Intensität und Intimität geprägt sind.
Wenn später z.B. die Gestaltung des Sarges, die Trauerfeier und die Bestattung so durchgeführt werden, wie die Verstorbenen es gewünscht haben, strahlt dies für alle Beteiligten viel Versöhnung aus.
Nicht alle Menschen können und wollen mit der Situation so offen umgehen. Auch das gilt es zu akzeptieren. Manchmal sind es Unfälle oder Suizid, auch plötzliche Krankheiten, die einem Leben abrupt ein Ende setzen. Hier kommt der Aufbahrung, das bedeutet der Abschiednahme an dem oder der Toten, eine besondere Bedeutung zu. Wenn es nicht „zu fassen“ ist, was geschehen ist, kann es eher zu „begreifen“ sein, wenn der gestorbene Mensch angefasst, gestreichelt, geküsst werden kann. Mir sagte einmal eine Witwe, nachdem ihr Mann zu Hause aufgebahrt war: “Jetzt kann ich ihn leichter gehen lassen, hier liegt nur noch seine Hülle, die Veränderung konnte ich wahrnehmen“.
Nicht in jeder Situation ist eine Aufbahrung möglich oder sinnvoll, manchmal ist sie nicht gewünscht. Auch diese Entscheidung kann individuell unterschiedlich ausfallen, es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. In jeder Situation gilt es, neu zu betrachten und zu entscheiden. Meine Rolle ist es dabei, die Angehörigen (damit meine ich auch Freunde) zu beraten und zu begleiten.
Darüber hinaus ist es meine Aufgabe die Verstorbenen (auch gemeinsam mit den Angehörigen, wenn dies gewünscht wird) zu waschen, anzukleiden und zu versorgen. Gelegentlich ist dieses nicht gewollt oder wurde von Pflegekräften im Krankenhaus, im Altenheim oder Hospiz getan.
Gerade bei Unfalltoten kann es eine schwierige Aufgabe sein zu entscheiden, ob die Abschiednahme an den Toten sinnvoll ist. Dazu ist Voraussetzung, dass ich mir die Verstorbenen ansehe, bevor sie in den Sarg gebettet werden. Ich habe erlebt, dass die Abschiednahme an einer unversehrten Hand oder dem Kopf des Verstorbenen für die Angehörigen außerordentlich hilfreich war für den eigenen Abschiedsprozess.
Das gemeinsame Einbetten und Schließen des Sarges kann als Ritual gestaltet werden. Besonders beeindruckte mich Frau M., die während des Sommers Rosenblätter aus dem eigenen Garten sammelte, trocknete und in Einmachgläsern aufhob. Ihr Mann verstarb zu Hause und sie legte die Rosenblätter in den Sarg, so dass er „auf Rosen gebettet“ wurde.
Auch Kinder können aktiv einbezogen werden, wenn sie für die Toten Bilder malen, Briefe schreiben, Blumen pflücken oder den Sarg bemalen.
Die Trauerfeier so zu gestalten, dass die Trauergäste teilhaben können an dem Abschiedsritual, in der Hoffnung, dass Kraft entwickelt werden kann für das eigene Leben, ist für mich immer wieder eine neue Herausforderung.
Oft ist es hilfreich für Angehörige, wenn sie aktiv gestalten können. Meine Erfahrung ist, das Handeln kann dazu führen, sich mit den Toten verbunden zu fühlen und gleichzeitig loszulassen. Dieses verstehe ich als eine grundlegende Herausforderung für Trauernde: die Verbindung zu den Verstorbenen erhalten und gleichzeitig Abschied zu nehmen von der irdischen und physischen Anwesenheit und Begegnungsmöglichkeit.
Falls Sie ein Gespräch wünschen oder Fragen haben, rufen Sie gerne an.
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www.lebensart-magazin.de |
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LebensARTDas Magazin für Lebenskunst |
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Ausgabe Oktober/ November 2009
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Bestattungen in der Natur – in Wäldern oder im Meer
von Kerstin Wockenfuß
Wir erleben bezüglich des Umgangs mit dem Sterben grundlegende Veränderungen. Der Hospizbewegung und den
Veränderungen in der Palliativpflege und -medizin ist es zu verdanken, dass dem menschlichen Umgang mit Sterbenden ein neuer Wert beigemessen wird.
Mit dem Tod jedoch darf die Fürsorge für die Verstorbenen nicht aufhören.
Auch hier beginnt sich einiges im Bewusstsein der Menschen zu verändern, verloren geglaubte Traditionen werden wieder entdeckt und neue Rituale entwickelt.
Die Abschiednahme am offenen Sarg, insbesondere wenn es sich um einen plötzlichen Tod handelt, kann für Angehörige und Freunde von großer Bedeutung sein. Ich habe viele Menschen erlebt, die dankbar waren sich von „ihren“ Toten verabschieden zu können, sie noch einmal friedlich und schön gekleidet zu sehen, mit ihnen zu sprechen oder ihnen etwas Persönliches mitzugeben. Das mindert nicht die Trauer, ermöglicht aber mit diesen letzten, traurigen und dennoch schönen Bildern anders weiterzuleben.
Auch in der Gestaltung und der Wahl der Orte von Trauerfeiern eröffnen sich derzeit vielen Menschen neue Räume. So gestalteten wir nicht nur in Kirchen und Friedhofskapellen, sondern auch in einem Tanzstudio, einer Diskothek, einem Freizeitheim, einem Wohnzimmer oder im Garten des Verstorbenen sehr bewegende Abschiedsfeiern.
Nicht immer muss ein/e Pastor/in oder Trauerredner/in die Ansprache halten. Manchmal sprechen Freude oder Verwandte, es wird musiziert und gesungen.
Auch Musik von der CD gespielt kann der verstorbenen Person besonders entsprechen. So wird mir „Shugar Baby“,
gesungen von Peter Alexander, im Wald von CD gespielt, immer im Gedächtnis bleiben. Es gab ganz individuelle Feiern und Beisetzungen, traurig und beührend, manchmal auch komisch, es wurde viel geweint, miteinander geredet und auch gelacht.
Die Beisetzungen in der Natur unter einem Baum werden von immer mehr Menschen genutzt. Im Raum Hannover bieten die Städtischen Friedhöfe auf dem Seelhorster Friedhof Bestattungen im „Seelwald“ an. Wer den Wald liebt, dort gerne Spaziergänge macht, sich ein Picknick am Grab vorstellen kann oder mit den Kindern durch den Wald toben möchte, kann unter
verschiedenen Möglichkeiten wählen. Die Organisation Friedwald bietet in der Herrschaft Ütze seit einigen Jahren Baumbestattungen an, die Stadt Springe auf der Sophienhöhe im Deister und in diesem Jahr hat der Ruheforst Deister (Wennigsen) eröffnet.
Überall hier kann man schon zu Lebzeiten eine oder mehrere Grabstellen kaufen, sich den Baum oder den Platz aussuchen. Es ist keine anonyme Bestattung, die Freunde und Angehörigen können bei der Beisetzung anwesend sein. Doch anders als auf Friedhöfen gibt es hier
nicht die Möglichkeit (und damit auch nicht die Pflicht!) etwas zu pflanzen und zu pflegen. Auch Grabmale können nicht aufgestellt werden. Die einzelnen Waldruhestätten haben durchaus unterschiedliche Charaktere. So empfiehlt es sich immer, verschiedene Orte zu besuchen um entscheiden zu können, welche Atmosphäre, welcher Ort der verstorbenen Person am ehesten entspricht.
Eine weitere Möglichkeit die Urne in der Natur beizusetzen, bietet die Seebestattung. Sowohl in der Ost- als auch in der Nordsee oder auf anderen Meeren ist die Bestattung, organisiert durch eine Reederei, möglich. Auch hier ist die Einäscherung Voraussetzung. Die Asche wird in einer Seebestattungsurne gemeinsam mit den Angehörigen zu Wasser gelassen. Auf den Schiffen werden die dazu gehörigen Ansprachen von dem Kapitän gehalten, später gibt es die Möglichkeit an Erinnerungsfahrten teilzunehmen.
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www.lebensart-magazin.de |
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Hannoversche Allgemeine Zeitung / Neue Presse
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Ausgabe vom 27. November
2008, Stadtanzeiger Ost
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Kerstin Wockemfuß |
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Kerstin Wochenfuß gestaltet den Abschied auf ganz individuelle Art
Wenn der Verlust eines nahe stehenden Menschen zu beklagen ist, benötigen Angehörige eine einfühlsame Begleitung. Kerstin Wockenfuß versteht sich deshalb nicht nur als Bestatterin mit dem üblichen Dienstleistungsangebot, sondern auch als Ideengeberin und Beraterin. Den persönlichen Abschied ermöglichen, eine individuelle Trauerfeier oder Bestattung, auch an ungewöhnlichen Orten ausrichten – diese Grundsätze hat Kerstin Wockenfuß im Konzept ihres Bestattungsunternehmens „Abschied“ verankert. „Ein intensiv erlebter und aktiv gestalteter Abschied bietet Hinterbliebenen die Möglichkeit, sich der Realität des Todes zu nähern und damit auch Kraft und Energie für das eigene Leben zurückzugewinnen“, sagt Kerstin Wockenfuß.
Zeit zum Abschiednehmen
Die Menschen haben das Abschiednehmen verlernt. Oft sterben Angehörige im Krankenhaus oder Altersheim – meist nicht einmal im Beisein ihrer Nächsten. Der Leichnam wird abgeholt, der letzte „Kontakt“ ist der Blick auf den verschlossenen Sarg bei der Beerdigung. Dazwischen liegen Tage, in denen Formalitäten erledigt werden, Zeit zum Trauern bleibt da kaum.
Dabei ist es heute wie früher möglich, die Tage vom Eintritt des Todes bis zur Beerdigung mit Leben zu füllen. „Selbst wenn der Tote in der Klinik verstorben ist, kann er noch über Nacht oder für längere Zeit nach Hause geholt werden, damit die Angehörigen in Ruhe und mit viel Zeit Abschied nehmen können“, sagt Kerstin Wockenfuß. Manchen tut es gut, nur die Hand des Toten zu nehmen oder ein Zwiegespräch zu halten. Andere Menschen möchten den Verstorbenen gemeinsam mit KerstinWockenfuß waschen, einölen und zur letzten Ruhe betten. „Manchmal hilft es auch, Familie und Freunde einzuladen und sie am offenen Sarg am Schmerz und am Abschied teilhaben zu lassen“, sagt die Bestatterin.
Mit Liebe bestattet
Erst durch die Beerdigung oder Verbrennung wird der direkte Kontakt beendet. „Auch dieser Teil lässt sich jenseits der bekannten Rituale erleben, denn so individuell wie der Verstorbene kann auch die Trauerfeier sein“, sagt Kerstin Wockenfuß. Für manche Menschen kann es in der Abschiedssituation hilfreich sein, für den Toten noch etwas zu tun oder zu gestalten. Dieses „letzte“ Geschenk kann sehr unterschiedlichen Charakter haben. So entscheiden sich immer mehr Angehörige, den Sarg oder die Urne durch eine individuelle Bemalung zu verzieren oder damit einen Künstler zu beauftragen. Manchmal ist es auch die Musik, mit der sich jemand von dem Verstorbenen verabschiedet. Dann wird auf der Trauerfeier gesungen. Oder ein Angehöriger spielt ein Instrument, während der Sarg in das Feuer fährt. „Eine Verabschiedung kann im eigenen Garten, im Friedwald oder an einem beliebigen Ort des Lebensalltags des Verstorbenen stattfinden“, erklärt Kerstin Wockenfuß, die bei der Planung und Gestaltung des Prozesses vom Tod bis zur Beisetzung natürlich auch Familie und Freunde der Verstorbenen mit einbindet.
Die Zeit allein heilt keine Wunden
Trauer ist eine Reaktion auf das Erleben eines Verlustes. Die Bestatterin Kerstin Wockenfuß liefert Unterstützung, die Menschen brauchen, damit die Trauerwunde heilt. Die Sozialwissenschaftlerin steht auch nach der Beisetzung für Gespräche zur Verfügung und bietet außerdem Vorträge und Seminare zum Thema Trauer an. |
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Kerstin
Wockenfuß bietet eine individuelle Gestaltung von Trauefeiern
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www.haz.de |
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LebensART
Das Magazin für
Lebenskunst
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Ausgabe Oktober/ November
2008
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Das letzte Geschenk
Wie wir den Abschied von
Verstorbenen gestalten können
von Kerstin
Wockenfuß
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Der Abschied von einem/r
Verstorbenen markiert immer einen tiefen Einschnitt, eine grundlegende
Veränderung im Leben tritt ein. Wenn ein Mensch gestorben ist,
gilt es Abschied zu nehmen und das weitere Leben ohne die physische
Anwesenheit dieses, vielleicht sehr geliebten Menschen, zu leben. Die
Trauer bricht sich oft in ganz unterschiedlicher Weise ihre Bahn.
Für manche Menschen kann es in dieser Abschiedssituation sehr
hilfreich sein, für die Tote oder den Toten noch etwas zu tun
oder zu gestalten.
In verschiedenen, sehr unterschiedlichen Abschiedssituationen durfte
ich anwesend sein, wenn dieses „letzte Geschenk“
gestaltet wurde. Ich konnte wahrnehmen, mit wie viel Liebe es entstand
und wie heilsam dieser Prozess sein kann.
Dieses „letzte Geschenk“ kann sehr
unterschiedlichen Charakter haben. Es kann daraus bestehen die geliebte
Person zu waschen, einzuölen und anzuziehen, ihr einen Brief
oder ein Gedicht zu schreiben, ein Bild zu malen oder ein Foto
herauszusuchen und mit in den Sarg zu geben. Eine Witwe legte Ihrem
verstorbenen Mann ganz viele Rosenblätter, die sie aus dem
gemeinsamen Garten gesammelt und getrocknet hatte, in den Sarg. Sie
bettete ihn zum Abschied auf Rosen.
Regine Schulze, www.malort.de
Manchmal entscheiden
sich die Angehörigen, den Sarg anzumalen und zu gestalten.
Zwei Söhne, die gemeinsam mit der Mutter den Sarg für
den Vater anmalten, hatten die Idee: „wir müssen den
Sargdeckel von innen mit Fenstern bemalen, damit der Papa hinaus gucken
kann“. Und so entstanden wunderbare Fenster mit dahinter
liegendem Himmel mit Sonne, Mond und Sternen. Wunderschön
wurde auch die Urne, die die Enkeltöchter für die Oma
mit Blumen, der Sonne und einem Schmetterling bemalten.
Wer nicht die Kraft oder Möglichkeit hat, den Sarg selber zu
bemalen, kann dieses auch delegieren, zum Beispiel an
KünstlerInnen.
Vielleicht gerade dann,
wenn der Tod plötzlich herein bricht und nahe Menschen noch
ganz in der Erstarrung verharren, kann es hilfreich sein, selber
„ ins Tun“ zu kommen. So konnte ich erleben, wie
hilfreich es für drei junge Männer nach dem Unfalltod
ihres Vaters war, den Sarg zu gestalten, an ihm zu bauen, zu tischlern,
zu ölen und zu sprühen. In den Sargdeckel
außen setzten sie eine Eule aus Metall, das Lieblingstier des
Vaters, ein.
Auch die Gestaltung von Trauerkarten kann noch einmal ein besonderes
Abschiedsgeschenk darstellen. Besonders berührend war
für mich die Trauerkarte für eine Bekannte. Ihre
Kinder und ihr Ehemann ließen die Vorderseite der Karte mit
einem der letzten Hoffnungs-Bilder, die sie während ihrer
tödlichen Krankheit selber gemalt hatte, bedrucken.
Trauerkarte mit
Aquarell, gemalt von der Verstorbenen
Manchmal ist es die
Musik, mit der sich jemand von den Verstorbenen verabschiedet, dann
wird auf der Trauerfeier etwas gespielt oder gesungen, was besonders
geliebt wurde. Manchmal sind es ein Gedicht oder eine Rede, die
geschrieben und vorgetragen werden. Als die Tochter für ihre
verstorbene Mutter ein selbst geschriebenes Gedicht in der
Friedhofskapelle vortrug, drückte dies eine ganz besondere
Verbundenheit aus, von der wir alle berührt wurden.
All dieses Tun macht den
Verlust nicht geringer, aber es prägen sich Bilder ein, die es
uns erleichtern können den Schmerz zu tragen.
Ich möchte Mut
machen, den eigenen Weg in Abschiedssituationen zu entdecken und zu
gehen
Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie gerne an.
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www.lebensart-magazin.de |
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Ginkgo,
Magazin
Alternative Medizin -
Bewusste Ernährung - Ganzheitliches Leben
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Ausgabe Mai/ Juni 2008
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Den Abschied
würdevoll und individuell gestalten
Über
die Arbeit der Bestatterin Kerstin Wockenfuß
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Der Abschied von
Verstorbenen wird seit Menschengedenken durch Zeremonien und
symbolische Handlungen gestaltet. Die heilsame Kraft, die in diesen
Ritualen liegt, soll den Zurückbleibenden Halt und Energie
für die Gestaltung des weiteren Lebens geben. In der heutigen
Zeit sind viele dieser Rituale erstarrt oder verschüttet. Auch
über das Wissen im Umgang mit Toten verfügen nur noch
wenige Professionelle. War es früher üblich,
Verstorbene zu Hause aufzubahren und mit Freunden und Nachbarn Abschied
zu nehmen, wissen heute viele Menschen nicht, dass sie
„ihre“ Toten auch aus dem Krankenhaus oder anderen
Einrichtungen noch nach Hause holen dürfen.
2005 gründete
die Sozialwissenschaftlerin, Diplom-Supervisorin und Trauerbegleiterin
Kerstin Wockenfuß das Bestattungsinstitut Abschied
BESTATTUNGEN, um eine würdevolle und den Verstorbenen
angemessene Beerdigung zu organisieren. Mensch Sein hört mit
dem Tod nicht auf. Aus dieser Überzeugung heraus begleitet die
52-jährige Bestatterin Menschen vom Zeitpunkt des Todes bis
zur Beisetzung. Dabei ist es ihr ein besonderes Anliegen,
Angehörige und Freunde in die Abläufe mit
einzubeziehen, wenn dies gewünscht wird.
Wie jemand Abschied
nehmen möchte, ist individuell unterschiedlich. Kerstin
Wockenfuß geht es darum, die Menschen zu beraten, zu
informieren und mit ihnen gemeinsam den weiteren Ablauf zu besprechen
und durchzuführen. Wichtig ist dabei die Frage: „Was
möchten Sie selbst gestalten und was an die Bestatterin
delegieren?“ Möchten Sie die Toten selbst waschen,
ölen, anziehen, kämmen oder soll die Bestatterin dies
übernehmen? Möchten Sie Totenwache halten?
Möchten Sie dabei sein, wenn die/ der Tote behutsam in den
Sarg gebettet wird? Möchten Sie der/m Verstorbenen noch etwas
mitgeben, einen Brief, eine Blume, ein Foto? Möchten Sie den
Sarg gemeinsam bemalen und ausstatten? Soll ein/e Pastor/in zur
Aussegnung kommen? Dieses und vieles mehr ist möglich und
machbar.
Auch die Frage, wie die
Trauerfeier und wo sie gestaltet wird, kann eine große
Bedeutung haben. Nicht immer sind die Friedhofskapellen der passende
Ort. So wurden schon Trauerfeiern im Garten, im Wald, im Wohnzimmer, im
Altenheim oder im Tanzlokal durchgeführt.
Bei der Gestaltung der
Abschiedsfeier ist es wichtig, dass sie der verstorbenen Person
entspricht und den Dagebliebenen hilfreich ist. So sollten die Rituale,
die Musik, die Blumen und die Ansprachen gut überlegt sein.
Hilfreich kann es sein, wenn die Trauergäste in Handlungen
einbezogen werden, zum Beispiel, indem sie eine Kerze anzünden
und zum Sarg oder zur Urne stellen, etwas aufschreiben und in das Grab
legen, ein Gedicht vorlesen oder etwas zu der verstorbenen Person
erzählen. Gemeinsames Singen und Musik Hören oder
Machen kann eine weitere Verbindung zu den Toten herstellen. Manchmal
wird den Trauergästen etwas geschenkt, was dem verstorbenen
Menschen gehörte. Dies kann ermöglichen, sich noch
einmal in besonderer Weise zu verbinden.
Viele Entscheidungen
stehen auch an bei der Wahl des Beisetzungsortes. So möchten
manche Menschen nicht mit der Pflege eines Grabes betraut sein und
trotzdem einen konkreten Trauerort für ihre Lieben haben.
Verschiedene Organisationen bieten Waldbestattungen an, die
städtischen Friedhöfe auf dem Friedhof Seelhorst, die
Stadt Springe im Deister, der Friedwald in Ütze und anderen
Regionen, der Ruheforst im Wendland. Auch hier gilt es genau zu
überlegen, was passt zu den Verstorbenen und ist hilfreich
für die Trauernden?
Kerstin
Wockenfuß lässt sich bei ihrer Arbeit von folgendem
Grundsatz leiten: Ein intensiv erlebter und aktiv gestalteter Abschied
ist hilfreich für den Trauerprozess. Die Fähigkeit zu
trauern ist wichtig für uns Menschen, um – nach
einem großen Verlust – seelisch wieder zu gesunden.
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www.ginkgo-magazin.de |
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LebensART
Das Magazin für
Lebenskunst
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Ausgabe November 2007
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„Sprich mit
mir!“
Über die letzten
Dinge des Lebens reden
von Kerstin
Wockenfuß und Silke Ahrens
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Für viele
Menschen ist es furchtbar daran zu denken, dass die eigenen Eltern,
Verwandten und Freund/innen einmal sterben werden. Oftmals
führt diese Angst dazu, dass die Themen Sterben, Tod und
Abschied aus den Gesprächen ausgeklammert werden. Es herrscht
die Sorge, missverstanden zu werden, so als wünschte man sich
die andere Person schnell unter die Erde.
Sicherlich ist mit dem Ausklammern dieser Themen auch die Hoffnung
verbunden: Wenn ich über den Tod nicht spreche, tritt er nicht
ein. Natürlich weiß jede/r, dass dieses ein
Trugschluss ist.
Unsere Erfahrung ist, dass manche alte Menschen und auch Sterbende das
Bedürfnis haben, über „die letzten
Dinge“ zu sprechen und einiges zu regeln.
Das kann um Themen wie Vererbung, Vollmacht, Versorgung,
Patientenverfügung und entsprechendes gehen. Aber auch die
Frage: Was passiert mit meinem Körper, wenn ich tot bin, kann
eine wichtige Bedeutung haben.
Wir empfehlen immer, im Gespräch miteinander zu sein und die
Angelegenheiten bezüglich der Versorgung und Entscheidungen
bei Krankheit und zunehmendem Alter möglichst
frühzeitig miteinander zu besprechen.
Auch die Frage, wie möchte ich, dass mein Abschied gestaltet
wird, kann ganz wichtig sein. Dazu gehören viele
Entscheidungen: Möchte ich eingeäschert oder
erdbestattet werden, soll es eine kirchliche Trauerfeier geben oder
nicht?
Oft werden wir als Bestatterinnen mit der Frage konfrontiert, ob eine
anonyme Grabstelle gewählt werden soll. Viele Menschen meinen
mit einem anonymen Grab ihren Angehörigen einen Gefallen tun
zu können, da diesen die Grabpflege erspart bliebe. Wir raten
von einer vorschnellen Entscheidung zu einer anonymen Beisetzung ab.
Oft ist es so, dass Angehörige und Freunde einen konkreten Ort
der Trauer benötigen. Wir haben erlebt, dass Menschen (die
dies nie von sich gedacht hätten) das Bedürfnis
haben, ein bestimmtes Grab regelmäßig zu besuchen.
Wenn es in erster Linie um die Frage geht, ich möchte meine
Liebsten nicht mit der Grabpflege überfordern, gibt es diverse
Alternativen wie z.B. Rasengräber und Waldbestattungen.
Die Frage nach der Gestaltung des Abschieds und der eigenen
Wünsche betrifft vieles mehr. Es kann darum gehen, was
möchte die/der Verstorbene an Kleidung tragen, um was
für einen Sarg soll es sich handeln? An welchem Ort soll die
Trauerfeier durchgeführt werde?
Bei all diesen Angelegenheiten gibt es viel mehr
Gestaltungsmöglichkeiten, als üblicherweise bekannt
ist. Wir haben Trauerfeiern nicht nur auf dem Friedhof, sondern auch zu
Hause im Wohnzimmer, im Garten oder im Wald durchgeführt. Auch
die Kirchen haben wir schon als sehr angemessenen Trauerraum erlebt,
manchmal auch mit Verabschiedungen am offenen Sarg.
Bei der Gestaltung der Trauerfeiern gibt es vieles zu bedenken: Welche
Musik soll gespielt werde, welche Rituale sind angemessen, welche
Farben, welche Blumen sind gewünscht, wer soll die Trauerrede
halten?
Es geht sicherlich nicht darum, bis ins letzte alles schon zu Lebzeiten
fest zu legen. Aber erleichternd für beide Seiten kann es
sein, wenn Wünsche mitgeteilt und gehört werden.
Unsere Erfahrung ist, dass klärende Gespräche
Entlastung mit sich bringen und dadurch mehr Raum für
Nähe und Herzlichkeit entstehen kann.
Selbstverständlich stehen wir allen Interessierten gerne
für eine Beratung zur Verfügung. Wir sind zu jeder
Tages- und Nachtzeit, auch an Wochenenden und Feiertagen zu erreichen.
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www.lebensart-magazin.de |
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Ginkgo,
Magazin
Alternative Medizin -
Bewusste Ernährung - Ganzheitliches Leben
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Ausgabe März/ April
2007
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Neue Formen des Abschieds-
Individuelle Rituale
für einzigartige Menschen
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Die Bestattungs- und
Trauerkultur in Deutschland erlebt zur Zeit einen grundlegenden Wandel.
Längst haben die christlichen Kirchen nicht mehr das Monopol
für Beisetzungsfeiern. So entwickeln sich - sowohl im
christlichen Rahmen als auch außerhalb dessen - neue
Bestattungsformen, deren Kennzeichen die individuelle Gestaltung ist.
Ein intensiv erlebter
und aktiv gestalteter Abschied bietet den Trauernden die Chance, sich
der Realität des Todes zu nähern und in diesem
Prozess wieder neue Lebenskraft zu entwickeln
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Ginkgo Magazin im Gespräch
mit der Bestatterin Kerstin
Wockenfuß - und Martin Rumprecht, Musiker
gm:
Welche Möglichkeiten gibt, es eine Beerdigung, ein
Abschiedsritual individuell zu gestalten, als ein Fest, das den
verstorbenen Menschen ehrt, ihm entspricht und den Trauernden gut tut?
Kerstin
Wockenfuß: Das Wichtigste ist, ein
intensives Gespräch mit den Angehörigen, oder wenn es
noch zu Lebzeiten des Menschen ist auch manchmal - wenn
gewünscht - mit dem Sterbenden, zu führen. Hierbei
möchten wir herausfinden: was entspricht dem Verstorbenen und
was ist wichtig für die Hinterbliebenen, um für sie
ein gutes Abschiedsritual zu haben. Wie dann die Trauerfeier gestaltet
wird, ist völlig unterschiedlich. Je nachdem ob es eine Erd-
oder Feuerbestattung ist, ob die Einäscherung auch
ritualisiert vollzogen werden soll, ob die Trauerfeier in einer
Kapelle, auf dem Friedhof, im Friedwald oder an Orten des Lebensalltags
der Verstorbenen stattfindet.
Ein besonders schönes Trauerritual für mich
persönlich war: ein stiller, gemeinsamer Spaziergang der
Trauergesellschaft zu einem See, dem Lieblingsplatz des gestorben,
alten Herrn. Hier wurden kleine Papierboote mit brennen Kerzen auf das
Wasser gesetzt und die Lichter trieben in der Dämmerung auf
den dunklen See hinaus. - Ein wunderschönes Ritual.
So unterschiedlich die Abschiedsfeiern auch sein mögen - sie
alle haben einen festgelegten ritualisierten Ablauf, den es vorher
genau zu besprechen gilt. Einen Rahmen, der festschreibt: Wer sagt was,
wann wird Musik gespielt, usw. - Schön ist es Musiker dabei zu
haben. Musik kann dann viel mehr als Beiwerk sein. Ja, manchmal sogar
die ganze Veranstaltung tragen!
gm:
Herr Rumprecht, Sie sind häufig mit der musikalischen
Gestaltung von Trauerfeiern betraut. Welche Rolle kommt der Musik bei
solch einem Ritual zu?
Martin
Ruprecht: Für mich öffnet
die Musik andere Ebenen. Die kognitive kann noch da sein, kann aber
auch verschwinden. Auf jeden Fall öffnen sich ein emotionaler
Raum und vielleicht auch eine spirituelle Tür.
Da ist ein anderes Erleben und Verstehen der Situation. Und das
besonders Schöne bei Trauerfeiern ist ja, dass sich die
Angehörigen die Musik selbst aussuchen. Sie sind also aktiv an
der Gestaltung beteiligt. Über die Musik entsteht eine
kraftvolle Verbindung zwischen allen Trauergästen. Gemeinsam
stehen sie auf dem Boden, der die Feier emotional trägt und
das ist phantastisch!
gm:
Das klingt alles nach sehr harmonischen, liebevollen Trauerfeiern. Wie
sehen Sie den Wunsch, auf ein Ritual ganz zu verzichten? Wie wichtig
ist es für die Hinterbliebenen, sich Zeit und Raum zu geben
für einen Abschied?
Kerstin
Wockenfuß: Nach meiner Erfahrung
ist es für die Angehörigen - wie auch immer ihr
Verhältnis zum Verstorbenen gewesen sein mag, in jedem Fall
gut und sehr wichtig, eine Form des Abschiednehmens zu finden, damit es
einen gewissen Rahmen gibt und der Kreis geschlossen werden kann.
gm:
Im letzten Jahr wurde in der Lüneburger Heide der Friedwald
Bispingen eingerichtet. Was ist das Besondere bei dieser Art der
Bestattung?
Kerstin
Wockenfuß: Ein Friedwald ist ein
naturbelassenes Stück Wald, in dem Menschen ihre Asche in
einer biologisch abbaubaren Urne an den Wurzeln eines Baumes beisetzen
lassen können. Auf den ersten Blick ist dieser Wald nicht als
Toten-Gedenkstätte erkennbar. Erst wenn man genau hinschaut,
entdeckt man kleine Namenstäfelchen und farbige Markierungen
an den Bäumen. Diese Markierung ermöglicht es, den
Baum jederzeit aufzufinden und zu identifizieren.
Zugleich besteht die Möglichkeit, ihn mit einem Schild zu
versehen, auf dem ein Name oder die Daten des dort beigesetzten
Verstorbenen eingraviert werden. Es ist also keine anonyme Bestattung.
Das Besondere dieser Bestattungsform ist, dass sie in der Natur ist,
eine einzigartige, stimmungsvolle Ruhestätte
außerhalb normaler Friedhöfe, und dies
prägt natürlich auch die dort abgehaltenen
Abschiedsfeiern.
gm:
Wir danken für dieses sehr interessante Gespräch!
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www.ginkgo-magazin.de |
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Hannoversche Allgemeine
Zeitung / Neue Presse
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Ausgabe vom 21. Februar
2007
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ABSCHIED: Das Ende ist
erreicht
– für die Trauerfeier wird die Urne in die Spirale
des Lebens, symbolisiert durch den Seidenschal, gesetzt.
Der Weg ist geschmückt mit Blumen, Blättern und
Früchten
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Wenn die Zeit abgelaufen ist
Frauen wollen dem Bestattungswesen traditionelle
Trauerkultur und Gefühle zurückgeben
von Ute Dommel
Wenn sich Menschen im
Alter von 50 Jahren noch einmal beruflich neu orientieren, ist das an
sich noch nichts Ungewöhnliches. Dass aber eine
Sozialwissenschaftlerin und Dozentin der Leibniz Universität
Hannover und der Evangelischen Fachhochschule zur Bestatterin umschult,
ist doch nicht ganz alltäglich.
Vor gut einem Jahr hat Kerstin Wockenfuß gemeinsam mit Silke
Ahrens, Religionswissenschaftlerin und Lehrerin in der
Erwachsenenbildung in Verden, das Bestattungsunternehmen
„Abschied“ gegründet. Bisher galt das
Bestattungswesen als reine Männerdomäne. Aus der
Tradition der Fuhrleute und Tischler stammend wurde man in den Beruf
hinein geboren oder heiratete hinein. Doch mittlerweile
eröffnen immer mehr Frauen Bestattungsinstitute.
Die Entwicklung kommt aus der Hospizbewegung. Die Frauen wollen dem auf
Kompetenz, Schnelligkeit und Diskretion ausgerichteten konventionellen
Bestattungsgewerbe seine traditionelle Trauerkultur
zurückgeben, die Raum lässt für ein
würdevolles Abschiednehmen und für Gefühle.
Ein intensiver Abschied
Zeit spielt für
Kerstin Wockenfuß beim Abschied eine wichtige Rolle. Aber das
sei ja nicht zeitgemäß, bedauert sie. Selten gibt es
Sonderurlaub für die Hinterbliebenen, Trauerfeiern finden im
Stundentakt statt, für eine Totenwache ist meist keine Zeit.
Viele Angehörige wissen nicht, das sie ihre Verstorbenen nach
dem Tod im Krankenhaus, im Hospiz oder nach einem Unfall noch einmal
für 36 Stunden nach Hause holen dürfen. Kerstin
Wockenfuß hat die Erfahrung gemacht, dass viele auch davor
zurückschrecken. Ebenso davor, den Verstorbenen noch einmal
anzuschauen oder auch nur eine Kerze für ihn
anzuzünden.
Wenn sie sich dann aber getraut haben und vielleicht sogar einen Tag
und eine Nacht am Bett geblieben sind, fühlten sie sich
getröstet. Denn die intensiven Abschiede schaffen innere
Bilder, mit denen es möglich wird, wieder gestärkt
ins Leben zu gehen. Das kann auch für Kinder, die Abschied
nehmen müssen, sehr wichtig sein.
Solche Erfahrungen waren es, aus denen heraus sich die
Sozialwissenschaftlerin zur Bestatterin berufen fühlte. Bei
einem Tag der offenen Tür in einem Beerdigungsinstitut in
Mainz, das die ehemaligen Sozialpädagoginnen Ilse
Grünewald und Sigrun Baum betreiben, hat es Klick gemacht.
„Ich war so beeindruckt von der hellen und freundlichen, ja
fast schon familiären Atmosphäre und den offenen
Gesprächen, dass ich spontan fragte, ob ich dort ein Praktikum
machen könne.“
Neben der Möglichkeit, einen Einblick in das Handwerk eines
Bestatters zu erhalten, zum Beispiel die Erledigung der
Formalitäten, das Ausstatten des Sarges, das Waschen und
Einbetten sowie die Organisation der Trauerfeier, wollte Kerstin
Wockenfuß ausloten, ob sie überhaupt mit Toten
umgehen kann. Zwar hatte sie sich schon von vielen Menschen
verabschieden müssen, aber noch nie einen Leichnam gesehen.
Während ihres Praktikums stellte sie nicht nur fest, dass sie
keine Scheu davor hat, sondern „es richtig gern
macht“. Mit einem Verstorbenen behutsam und liebevoll
umzugehen, sei nicht so viel anders als der Umgang mit einem Kranken,
der gepflegt und umsorgt wird.
Durch ihren Beruf hat sich ihr Verhältnis zum Tod
geändert. „Er rückt näher zum
Leben“, sagt die 51-Jährige. Sie stelle sich nun die
Frage, wie ihre eigene Beerdigung gestaltet sein soll, spricht mit
ihren beiden Töchtern und ihren Eltern über deren
Wünsche. Und bei diesen Gesprächen mit Verwandten und
Freunden, aber auch mit den Teilnehmern der Seminare zur
Patientenverfügung, Vorsorge- und Betreuungsvollmacht erlebt
sie, dass die Menschen oft ganz erleichtert sind, das Thema Tod und
Bestattung ansprechen zu können. Auch für die
Hinterbliebenen kann es eine Entlastung sein, wenn frühzeitig
Vorsorge für die eigene Beerdigung getroffen wird.
„Denn ganz gleich, ob jemand jung stirbt oder im hohen Alter,
die, die zurückbleiben, sind immer geschockt.“
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Kerstin
Wockenfuß
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Trauerfeier am See
Kerstin
Wockenfuß versteht sich wie die anderen alternativen
Bestatterinnen auch als Ideengeberin und Beraterin. Auf eine
Abschiedszeremonie solle nicht verzichtet werden, sagt sie, selbst wenn
der Verstorbene anonym beerdigt wird. Die Trauerfeier müsse ja
nicht teuer sein. Hauptsache, sie stehe mit dem Verstorbenen in
Einklang. Es kann eine christliche Beerdigung in der Kapelle sein,
ebenso kann die Trauerfeier zu Hause stattfinden oder an einem Ort, an
dem sich der Verstorbene gern aufhielt, sei es im Garten oder an einem
Seeufer.
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